Zur Geschichte der Psychoanalyse - Teil 3 – Fritz Lackinger
Die Internationale Psychoanalytische Vereinigung zwischen 1933 und 1951
Die Machtergreifung der Nazis leitete auch für die IPV eine neue Periode ein. Ernest Jones (IPA-Präsident 1934-1949) begleitete die DPG in ihren Entscheidungen, zuerst die Vorstandspositionen und später die ganze Mitgliedschaft „judenfrei“ zu machen. W. Reich wurde 1934 aus der IPV ausgeschlossen, wodurch sich diese auch klar gegen eine offen politische Positionierung der Psychoanalyse aussprach. Jones und die IPV halfen vielen psychoanalytischen Emigrant_innen, in GB oder den USA einen neuen Anfang machen zu können. Die Emigrant_innen kamen nicht nur aus Deutschland und Österreich, sondern nach Kriegsbeginn v.a. aus den besetzten Ländern Europas. In den USA gab es schon seit 1932 eine völlig andere Entwicklung. Die American Psychoanalytic Association (APA) wurde zu einer Föderation der Amerikanischen Gesellschaften umgewandelt und fungierte nun als leitendes Organ anstelle der IPV, in deren Vorstand sie allerdings automatisch vertreten war. Während des Krieges waren internationale Treffen praktisch unmöglich. Erst gegen Ende des Zweiten Weltkriegs fand in London wieder ein Treffen führender amerikanischer und britischer Analytiker statt. 1948 begann wieder ein regelmäßiger transatlantischer Austausch, in einem „Gentlemen’s Agreement“ legte man fest, dass die Präsidentschaft künftig zwischen Amerika und Europa wechseln sollte. 1949 gab es den ersten Nachkriegskongress in Zürich, den ersten seit Freuds Tod. Jones trat als Präsident ab. An der psychoanalytischen Identität der DPG wurden Zweifel laut, was eine Spaltung in Deutschland provozierte und 1951 lediglich zur Aufnahme der DPV, nicht aber der DPG in die IPV führte.
Datum/Uhrzeit: | Mi., 13.02.2019 20:15 – 22:00 UhrAls VCalendar (ICS) speichern |
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Veranstaltung: | Zur Geschichte der Psychoanalyse - Teil 3 |
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